Last Updated on 4. Juni 2023 by Mandy Mill
Von zu Hause arbeiten war für mich eigentlich nie ein Thema. Schließlich bin ich es gewohnt jeden Tag ins Büro zu fahren um meiner Arbeit als Office Managerin nachzugehen. Plötzlich ist sie aber nun da: die neue Realität – arbeiten von zu Hause und zwar mit Kind!

Es gibt viele Tipps im Netz zu diesem Thema, quasi von Home-Office Profis. Allerdings scheint mir viel davon nur theoretisch möglich zu sein. Zwar hat mein Tag durchaus eine Struktur, jedoch habe ich das Gefühl dass nichts mehr klappt wie es sollte oder wie ich es gerne hätte. Wie sieht er wirklich aus, mein abenteuerlicher Alltag im Home Office? Welche Tipps für das Arbeiten von zu Hause funktionieren, welche nicht? Lese meinen persönlichen Theorie-Realitätscheck der 13 Tipps für das Arbeiten von zu Hause:
Inhaltsübersicht
Tipp 1: Stehe früh auf.
Schon das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ besagt dass man mehr erreicht wenn man früh den Tag beginnt. Ein normaler Arbeitszeitplan hilft bei dem Gefühl dass die Arbeit eben erledigt werden muss. So zumindest die Theorie. In den ersten Wochen hat dies auch noch gut funktioniert. Jedoch hat sich mittlerweile eingeschlichen, dass ich abends länger wach bleibe, um eben noch einen Blogartikel zu schreiben oder noch zu lesen. In der Realität starte ich nun den Tag später, dafür ganz gemütlich mit einem Kaffee und Frühstück mit meiner Familie.

Tipp 2: Mache Dein Bett.
Schon der US-Admiral William McRaven sagte „Wenn Sie die Welt verändern wollen, machen Sie zunächst Ihr Bett.“ Fenster auf und das Betten machen gehört prinzipiell zu meiner Morgenroutine, daher habe ich dies natürlich auch im Home Office beibehalten. Ist das Bett gemacht, fühlt sich doch schon mal wenigstens etwas erledigt an. Ein Tipp den jeder beherzigen sollte. Schnell erledigt und somit gleich ein Erfolgserlebnis am Morgen.

Tipp 3: Entwickle eine Morgenroutine.
Immer wieder lese ich von Kollegen die morgens direkt nach dem Aufstehen erst mal Yoga machen oder eine Runde joggen gehen. Oh man macht mich das neidisch! Viele Male habe ich es versucht, aber mein Körper ist einfach noch in einem Ruhezustand, da geht einfach noch gar nichts außer Kaffee machen und Nachrichten schauen. Das ist meine Routine bevor es in die Dusche geht und schließlich an den Laptop zum Arbeiten. Also da habe ich wohl noch Verbesserungsbedarf….

Tipp 4: Schlafanzug aus, ziehe normale Klamotten an
Der Schlafanzug ist zum Schlafen da. In Theorie ist es wichtig sich umzuziehen, um dem Gehirn zu signalisieren es ist nun Zeit zum Arbeiten. Da ich eine Morgenduscherin bin, ziehe ich mich tatsächlich immer um. Wäre ja merkwürdig sich den Schlafanzug wieder anzuziehen. Allerdings sind es hier zu Hause doch sehr bequeme Sachen wie Leggings und T-Shirt. Also nicht unbedingt das, was ich für das Büro anziehen würde. Ich denke aber nicht dass meine Anziehsachen meine Arbeitsmoral beeinflussen.

Tipp 5: Arbeite nicht in einem Raum, in dem Du Dich entspannst
In Theorie sicher eine gute Idee, damit sich das Gehirn darauf einrichten kann wann gearbeitet wird und wann Entspannungszeit ist. In einer 2-Zimmerwohnung jedoch nicht umsetzbar. So sitze ich die meiste Zeit in der Küche, denn das Wohnzimmer ist auch Spielzone für Mini-Mandy. Die Küche als Arbeitsplatz birgt allerdings viel Ablenkung. So koche ich das Mittag, denn ich bin ja quasi fast am Herd. Wir machen als Familie eine Mittagspause und essen zusammen. Lucky me, den Abwasch macht meistens Dimitri und ich kann meine Pause noch nutzen um mit Mini-Mandy zu spielen.
Tipp 6: Stelle sicher, Du hast einen guten Stuhl am Arbeitsplatz
Das ergonomisches Sitzen bei einem Bildschirmarbeitsplatz wichtig für die Gesundheit ist, sollte kein Geheimnis mehr sein. Theoretisch also absolut einleuchtend. Jedoch in der Realität muss der Küchenstuhl reichen, denn wir haben schlichtweg einfach keinen Platz für Bürostühle in unserer Wohnung.

Tipp 7: Habe einen Zeitplan.
Plane alles was tagsüber erledigt werden muss, da zu Hause zu viele Dinge ablenken könnten. Ich blocke mir tatsächlich meine Zeiten im Kalender, durch regelmäßige Zoom Meetings ist dieser doch recht voll. Sogar meine Pausenzeiten sind vorgeplant, damit ich mich um das Mittagessen kümmern kann oder aber auch mal ein paar Minuten mit Mini-Mandy spielen kann. Ich setze mir Ziel, dass ich in einer Stunde etwas Bestimmtest geschafft haben muss. Als Belohnung gönne ich mir ein paar Minuten Familienzeit.

Tipp 8: Mache regelmäßige Pausen.
Besonders im Home Office ist es schwierig sich 8 Stunden am Stück zu konzentrieren. Daher ist es gut regelmäßig aufzustehen und eine kurze Pause zu machen. Ob kochen, abwaschen oder etwas auf dem Balkon entspannen, kleine Pausen geben wieder Energie zum Weiterarbeiten.

>>> Nutze Deine Pausen für ein wenig Urlaubsgefühl! Kreative Ideen gibt es im Beitrag Staycation.
Tipp 9 : Überarbeite Dich nicht.
Wenn man von zu Hause arbeitet, kann es passieren das man länger arbeitet, um besonders viel zu schaffen. Es ist keine gute Idee, denn eventuell wird der Arbeitsplatz dadurch deprimierend. Es ist wichtig Spaß zu haben, am besten weit weg vom Laptop. Dies ist für mich nicht immer möglich. Je nach Tagesform vom Kind muss ich viele kleine Pausen einlegen und ich fühle mich unproduktiv. Daher arbeite ich dann abends noch weiter. Oft fühle ich mich dann müde und ausgelaugt. Das mein Hobby dieser Blog auch Bildschirmarbeit erfordert, macht die Sache nur noch schlimmer. Jeder Tag ist aber anders, so oft wie möglich versuche ich einen anderen Ausgleich zu finden.

Tipp 10: Sei sozial trotz Home Office.
Nur weil jemand von zu Hause arbeitet, muss man nicht auch noch einsam sein. Virtuelle Kaffee-Dates sind hoch im Kurs. Jedoch nutze ich mittlerweile jede Minute um vom Bildschirm wegzukommen. Oft rufe ich lieber meine Familie an und auch Freunde. Allerdings fehlt mir der direkte Kontakt. Umso mehr Zeit verbringe ich nun mit Mini-Mandy, und genieße jeden Moment.

Tipp 11: Gehe täglich an die frische Luft.
Kinder brauchen frische Luft, aber auch Erwachsene. In Theorie absolut einleuchtend finde ich. Mit einem Vollzeitjob ist es jedoch schwierig. Frühstens ist erst um 17 Uhr Feierabend, oder wir gehen eine Stunde nach dem Mittagessen raus. Dies bedeutet dann aber wiederum bis abends arbeiten.

Tipp 12: Koche Mahlzeiten vor.
Koche Mahlzeiten vor so oft wie möglich. So verbringst Du die Mittagspause nicht nur mit kochen. Dies funktioniert für mich sehr gut. Oft koche ich gleich schon morgens nach dem Frühstück, damit ich mich dann komplett auf die Arbeit fokussieren kann. So muss ich dann zum Mittag das Essen nur nochmal erwärmen. Eine gute idee ist es, gleich für zwei Tage vorzukochen. Entweder einfach die doppelte Menge oder ähnliche Gerichte um Zutaten voll zu verwerten.

Tipp 13: Beziehe Deinen Partner mit ein.
Teile die Hausarbeit und Kinderbetreuung auf und haltet euch gegenseitig den Rücken frei. Dies erfordert viel Organisation. Klappt auch ganz gut. So kommt es dennoch vor, dass beide ein Meeting zur selben Zeit haben, keines kann verschoben werden. Letzter Ausweg: eine Sendung im Fernsehen fürs Kind. Nicht die ideale Lösung, aber manchmal einfach nicht anders machbar. Natürlich achte ich drauf, dass die Sendung zumindest altersgerecht ist.

Von zu Hause Arbeiten – die Herausforderung und Chance
Das Arbeiten von zu Hause mit Kind ist wirklich nicht einfach und erfordert viel Organisation sowie Kreativität. Ich möchte aber hier gar nicht jammern. Ich habe Arbeit und es geht uns gut. Sicher wird diese neue Realität noch ein paar Wochen anhalten. Ob wir aber wieder vollständig unser altes Leben wieder bekommen? Darauf hat niemand eine Antwort. Leben wir das Heute und akzeptieren die Situation und machen einfach das Beste daraus. Ich sehe es als Chance zu erproben wie wir als Familie zusammenhalten und kreative Wege finden mit der Situation umzugehen. Viellleicht ist es sogar auch eine Chance für Veränderungen.

Wie sieht Deine neue Realität aus? Arbeitest Du nun auch von zu Hause? Was sind dabei Deine Herausforderungen? Schreibe mir gern ein Kommentar unter diesem Beitrag.
Am besten ist es wohl sich eigene Strukturen im Home Office aufzubauen, auch wenn es ein wenig Übung erfordert. Jeder Mensch ist individuell, daher werden einige Tipps gut funktionieren und andere eben nicht. Mehr Anregung zum Thema Home Office findet Du hier:
- 6 Tipps für organisiertes Arbeiten im Home Office gibt es auf dem Blogazine WhoisMocca.
- 10 Home-Office Tipps hat Thomas auf Selbst Management.
Huhu Mandy,
ich arbeite als Freelancerin jetzt schon über zwei Jahre von zu Hause aus. Ich habe es total gehasst, morgens zu einer festen Zeit erstmal eine halbe (oder ganze…) Stunde im Auto zu hocken, um in ein Büro zu dieseln, wo Leute die ganze Zeit gelabert haben, einfach reinkamen, mich dauernd aus dem Flow rausgerissen haben,… und dann war ich oft so fix und produktiv, dass ich schon nach 5 Stunden hätte gehen können aber ja trotzdem meine 8 Stunden absitzen musste. Ich bin damit auf Dauer überhaupt nicht klargekommen und musste was ändern, denn ich habe meinen Job an sich sehr geliebt. Nur das Umfeld und die Arbeitsweise gingen nicht klar. Seitdem habe ich einen kleinen Schreibtisch im Wohnzimmer, an dem ich auch male oder bastel. Ich brauche keine räumliche Trennung und ich sitze auch immer in Jogginghose hier rum. Ich kann Arbeit und Privates sehr scharf im Kopf trennen und arbeite ohnehin nicht mehr Vollzeit. Dennoch muss immer erst die Arbeit erledigt sein, bevor ich am Nachmittag etwas anderes mache. Schieben und flüchten geht für mich gar nicht. Mein Job hat sich durch das alles nicht ins Private gefressen, sondern ist eher von der lästigen Pflicht zu einem Teil meines schönen Lebens geworden. Ich empfinde die Arbeit seitdem nicht mehr wirklich als Arbeit. Ich weiß aber auch, dass das nicht für alle was ist – und dass es mit Kind noch einmal was ganz anderes ist. Danke auf jeden Fall für deinen ehrlichen Einblick. 🙂
Liebe Grüße,
Sarah
Hallo Sarah, lieben Dank für Deine Nachricht. Ich finde es auch immer wieder interessant wie andere das Home office umsetzen. Ich denke, es ist natürlich auch Jobabhängig in wieweit das Home Office Sinn macht. Wahrscheinlich könnte ich mich aber auch besser damit anfreunden, wenn die kleine Mini-Maus wenigstens in die Kita könnte für ein paar Stunden am Tag. Gut zu lesen, dass auch Du in Jogginghose produktiv und effektiv arbeiten kannst 🙂 Liebe Grüße, Mandy (Heute bin ich tatsächlich mal wieder ins Büro gefahren)