Dinan liegt an der Nordküste in der Bretagne, jedoch nicht direkt an der Küste. Das Tal der Rance erliegt dieser malerischen Stadt umgeben von fast 3 Kilometer Stadtmauer. Nur wenige Städte in Frankreich haben so gut erhaltene Fachwerkhäuser, schon allein dafür lohnt sich ein Ausflug nach Dinan oder sogar ein längerer Aufenthalt.
Inhaltsübersicht
Im Tal der Rance
Die Fahrt von Combourg nach Dinan ist nur ungefähr 30 Minuten. Wir treffen zunächst am Yachthafen ein. Es ist Ende März, die Wolken hängen tief und Nieselregen prasselt auf uns nieder. Trotz Regen spazieren wir am Hafen entlang und werfen einen ersten Blick auf die Gasse „Ruedu Jerzual“. Diese Gasse ist die Verbindung vom Hafen hinauf in die Stadt. Während des Mittelalters befanden sich hier Gerber und Tuchweber. Heute sind noch immer Handwerksgeschäfte dort, aber auch kleine Boutiquen und Cafés. Diese Gasse ist wirklich ausgesprochen sehenswert.
Die Altstadt von Dinan
Wir laufen nun in die Altstadt und schlendern die kopfsteingepflasterten Gassen entlang. Ein Fachwerkhaus reiht sich an das Nächste. Diese Holzbauten sind in einem ausgezeichneten Zustand. Insgesamt gibt es noch ungefähr 115 Fachwerkhäuser in Dinan. Daher fühle ich mich zurückversetzt ins Mittelalter, quasi eine Zeitreise heute. Schon dafür hat sich dieser Ausflug gelohnt. Das miese Wetter kann meine Begeisterung nicht trüben.
L’hotel Keratry
In der Altstadt befindet sich ein äußerst guterhaltenes kleines Fachwerkhaus: L’hotel Keraty. Das Haus der Harfe ist ein altes Hotel, das 1559 in Lanvollon erbaut wurde. Im Jahre 1933 wurde es dort abgerissen und sechs Jahre später in Dinan wieder aufgebaut. Dieses Haus reflektiert die frühe Architektur der Bretagne. Heute schmückt es die rue d Hologene und beherbt eine Harfen Ausstellung.
Basilika Saint-Sauveur
Die Basilika wurde schon im 12. Jahrhundert erbaut, stetig erweitert und umgebaut. Somit ist sie ein Stilbruch im Stadtbild, denn in der Basilika vereinen sich die romanisch, gotisch, barock und klassizistisch Bauweise. Nicht desto trotz und gerade deshalb lohnt es sich die Basilika anzuschauen. Das Besondere: Sie ist bis heute unvollendet.
Glockenturm von Dinan
Der Glockenturm in Dinan steht für den Wohlstand der Stadt. Die Glocke schenkte einst Herzogin Anne. Während der Hochsaison von April bis September ist der Glockenturm auch für Besichtigungen geöffnet. Sicher hat man von oben eine wundervolle Aussicht über die Altstadt und das Rance Tal. Da ich im März hier bin, konnte ich mich davon leider nicht selbst überzeugen.
Restaurant Tipp: La Cour de St Sauveur – Hier gibt es traditionelle Crêpes, süß und salzig in den verschiedensten Varianten und dazu regionalen Cidre. Ausgesprochen gutes regionales Essen! Adresse: 18 Rue de l’Horloge, 22100 Dinan, France
Stadtmauer von Dinan
Dinan ist umgeben von einer fast 3 Kilometer langen Stadtmauer die bereits im Mittelalter erbaut wurde. So schauen wir uns diese doch mal genauer an. Von hier oben ergibt sich eine malerische Aussicht auf das Tal und den Fluss Rance. Der Turm Sainte-Catherine befindet sich auf der Ostseite der Stadt und diente als Wachturm. Wir folgen der Stadtmauer nun bis zum Schloss von Dinan.
Das Schloss Dinan – besondere bretonische Architektur
Das Schloss Dinan ist Teil der langen Stadtmauer, die schließlich noch heute die Altstadt umgibt. Die Form des Schlosses ist nicht nur sehr interessant sondern auch ungewöhnlich: ein 34 Meter hoher ovaler Turm (Donjon). Der komplizierte Grundriß besteht aus zwei großen runden Türmen, die von einem leicht vorspringenden Vorbau verbunden sind, wobei sich im Erdgeschoss der Haupteingang öffnet, der durch eine Zugbrücke geschützt wird.
Rundgang im Schloss Dinan
Der Donjon hat fünf Stockwerke, ein sechstes Stockwerk, mit Schiefer bedeckt, bildete früher den oberen Teil des Bauwerks. Auf der gegenüberliegenden Seite des vorspringenden Eingangsblocks dominierte der Donjon einen sehr kleinen Hof, der mit einer nach außen führenden Achter- und Zugbrücke und einem Brunnen versehen war, der ein komplexes System der Wasserversorgung kontrollierte. Während das Äußere des Dinan Schlosses eine verstärkte Erscheinung hat, ist das Innere hauptsächlich Wohngebäude. Die Böden sind durch eine kontinuierliche Wendeltreppe verbunden. Die Zimmer haben riesige Kamine und sind großzügig mit großen Fensterflügeln mit Pfosten und Riegeln beleuchtet. Eine Kapelle mit einem beheizten Stall im zweiten Stock vervollständigt schließlich diese Residenz. Der Eintritt kostet 5,30 Euro (Stand 2018).
Übernachten in Dinan
Die Stadt Dinan ist auch ein guter Ausgangspunkt um die Bretagne zu erkunden. Denn nach Saint-Malo ist es nicht weit, aber auch der Mont Saint Michel ist nur eine Autostunde entfernt. Nach Cancale sind es gerade mal 30 Minuten. Ab Dinan bieten sich also ausgezeichnete Möglichkeiten die Bretagne kennenzulernen. Warum also nicht in der schönsten mittelalterlichen Stadt der Bretagne übernachten?
Die Pension Chambres d’hôtes Le Rempart du Jerzual* liegt an der wunderschönen Gasse Rue du Petit Fort und bietet liebevoll eingerichtet Zimmer zum günstigen Preis.
Das Hotel De La Porte Saint-Malo* liegt nur 200 Meter von der Stadtmauer entfernt. Alle Zimmer befinden sich in Gebäuden aus dem 15. Jahrhundert und machen smit den Aufenthalt noch mehr besonders.
meine Gedanken zu Dinan
Ein Tagesausflug nach Dinan in der Bretagne lohnt sich auf jeden Fall. Die Altstadt ist noch immer im mittelalterlichem Stil. Als Burgen und Schlösser Fan konnte mich auch das Schloss Dinan überzeugen, schon allein wegen der interessanten und ungewöhnlichen Bauweise. Leider war der Glockenturm im März noch nicht geöffnet, aber vom Schlossdach ergab sich ja auch eine wunderbare Aussicht über die Altstadt. Das Restaurant bzw. die Creperie La Cour de St Sauveur ist sehr zu empfehlen. Die Ausstattung ist typisch französisch und es gibt regionale Spezialitäten – der Geschmack der Bretagne quasi. Hast Du nun Lust auf ein Bretagne Abenteuer? Viele charmante Orte warten darauf von Dir entdeckt zu werden, und auch die rauhe Küste der Bretagne hat seine Reize!