Obidos ist eine äußerst charmante kleine Festungsstadt, die nur 84 Kilometer nördlich von Lissabon liegt. Daher ist dieser Ort mit seinen engen Gassen, den malerischen Häusern und der imposanten mittelalterlichen Burg ein sehr beliebtes Ausflugsziel für einen Tag. Auf unserem Roadtrip durch Portugal halten auch wir in Obidos für einen halben Tag an, um schließlich dieses portugiesische Städtchen zu erkunden.
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Inhaltsübersicht
Obidos ist kein Geheimtipp mehr
Schon von weitem erblicken wir die weißen Häuser umgeben von der Stadtmauer von Obidos. Wir nähren uns dem Stadttor, denn hier befindet sich der Parkplatz. Schnell stellen wir also fest: Obidos ist so gar kein Geheimtipp mehr. Mehrere Busse haben bereits Touristen abgeladen. Wirklich Lust habe ich nicht mich mit vielen Touristen durch die Gassen zu schieben, aber nun sind wir ja schon da. Mal sehen was der Nachmittag bringt und welche Sehenswürdigkeiten es in Obidos zu entdecken gibt.
Porta de Vila – das Stadttor
Wir laufen ungewollt mit einer Busgruppe durch das Stadttor. Unser Blick richtet sich aber schnell nach oben. Das Porta de Vila enthält eine mit blau-weißen Fliesen gedeckte Kapelle. Diese stammen aus dem 18. Jahrhundert und zeigen die Passion Christi. Die Decke hingegen stellte die Dornenkrone dar. Hier staune ich das erste Mal, und bin direkt von der Schönheit beeindruckt.
Tipp: Sollte eine Touristengruppe um dich rum sein, warte ein wenig. So hast Du die eine oder andere Gasse doch noch für Dich. Die Gruppen werden schnell durch den Ort geführt und sind dann auch schnell wieder weg.
Rua Direita – der Hauptweg durch den Ort
Die Rua Direita ist schließlich die Hauptgasse, die an Souvenirläden und kleinen Cafés vorbei zur Burg führt. Hier und da schauen wir in die kleinen Boutiquen rein. Schließlich werde ich fündig und kaufe einen Fingerhut für Oma’s Sammlung. In den schmalen Seitengassen ist es Still, so kann ich Obidos doch noch etwas genießen. Tatsächlich gefällt mir der Ort immer besser und ich verstehe warum Obidos also so beliebt als Ausflugsziel ist. Die weißen Fassaden mit blauer oder gelber Umrahmung sind allerdings einfach malerisch.
Tipp: Verlasse die Rua Direita und laufe hier und da in eine Gasse rein.
Igreja de São Tiago – eine Kirche?
Am Ende der Gasse befindet sich schließlich die Kirche Sao Tiago. Erst beim Eintreten bemerke ich, das ist keine klassische Kirche. Es ist eine Livraria de Santiago, also eine Buchhandlung. Ich stöbere etwas in Büchern, und bin einfach erstaunt über diesen außergewöhnlichen Buchladen. Was für eine tolle Überraschung! Allein dafür hat sich der Ausflug doch gelohnt.
Top Tipp: Unbedingt in der Kirche Sao Tiego vorbei schauen und überraschen lassen.
Obidos Burg
Da wir kein Zimmer in diesem luxuriösen Pousada im Schloss gebucht haben, können wir die mittelalterliche Festung nur von außen ansehen. Erbaut wurde die Burg zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert. Da Portugal eine aufstrebende Nation war zu dieser Zeit, hatte die Burg eine wichtige strategische und militärische Bedeutung in Obidos. Von außen sieht die Festung allerdings richtig gut erhalten aus.
Spaziergang auf der Stadtmauer
Die Stadtmauer umgibt die Stadt vollständig sowie ist komplett begehbar. Jedoch bedarf es an der einen oder anderen stelle etwas Mut, denn es gibt viele Stolperfallen und oft keine Geländer zum Festhalten. Die Aussicht während des Rundgangs gewährt einen herrlichen Blick auf die roten Dächer der Stadt. Der gesamte Rundgang entlang der Stadtmauer dauert in etwa eine Stunde, also machbar.
Ginja de Obidos – Kirschlikör
In der Region Obidos wir der Kirschlikör Ginja hergestellt. Der Besuch von Obidos ist also nicht komplett ohne einen Ginja im Schokobecher. Auf der Rua Direita wird dieser natürlich zahlreich angeboten.
Tipp: Ginja ist ein Kirchlikör aus der Region. Unbedingt probieren!
Santa Maria Kirche
Diese Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde an der Stelle einer Moschee erbaut. Hier haben König Alfonso V. Und seine Cousine Isabel im Jahre 1444 geheiratet, obwohl Isabel gerade mal 8 Jahre alt war und Alfonso gerade mal 10 Jahre alt. Von der ursprünglichen Kirche ist jedoch nicht mehr viel übrig, da sie durch ein Erdbeben 1535 sehr schwer beschädigt wurde.
Praca Santa Maria
Auf diesem Platz befindet sich ein Monument, das die Autonomie der Stadt symbolisiert sowie einst als Pranger für Verbrecher galt. Die Säule stammt aus dem 14. Jahrhundert und trägt das Wappen von Eleanor von Viseu.
Aquädukt von Obidos
Um 1570 ließ Katharina von Österreich das Aquadukt erbauen damit Wasser aus einer Quelle etwa sechs Kilometer südlich von Usseira angeliefert werden kann. Am südlichen Eingang von Obidos befindet sich allerdings der eindrucksvollste Abschnitt des Aquädukts. Für über 200 Jahre diente das Aquädukt schließlich als Hauptwasserversorgung für die Stadt.
Wie viel Zeit für Obidos einplanen?
Obidos ist eine typisch portugiesische Festungsstadt und kann in nur wenigen Stunden erkundet werden. Allerdings in der Hochsaison zu den Hauptbesuchszeiten ist es schwierig den vollen Charme der Stadt zu spüren. Daher empfehle ich einen Besuch früh am Morgen oder am späten Nachmittag, so sind die Gassen nicht vollkommen überlaufen mit Touristen.
Lohnt sich eine Übernachtung in Obidos?
Selbstverständlich! Wenn die Touristenbusse abgefahren sind, kehrt Ruhe in den Ort ein. Da die Auswahl an Unterkünften stark limitiert ist, ist es ratsam im Voraus zu buchen. Eine gute Auswahl findest Du zum Beispiel auf Booking.com*.
Individuelle Anreise von Lissabon nach Obidos
Am besten ist die Anreise aus Lissabon mit dem Express Bus (Rapida Verde). Abfahrt in Lissabon ist an der Bushaltestelle Campo Grande, die grüne sowie auch gelbe Metrolinie halten in der Nähe. Die Fahrt mit dem Express Bus dauert in etwa eine Stunde und kostet 7.85 Euro pro Person. Den Fahrplan findest Du hier als pdf.
Anreise mit dem Auto von Lissabon
Obidos liegt nahe der Autobahn A8 und die Fahrt von Lissabon beträgt in etwa 45 Minuten. Achtung, auf der A8 werden Mautgebühren fällig. Es gibt nur einen Parkplatz in Obidos, dieser ist südlich gelegen. Autos können nicht in die Altstadt rein fahren. Dies ist aber auch wirklich nicht nötig, da diese Stadt bequem zu Fuß erkundet werden kann.
Warum du Obidos unbedingt besuchen solltest!
Obidos ist eine typische portugiesische Festungsstadt. Die engen Gassen sowie traditionellen Häuser sind einfach malerisch. Da es keinen Autoverkehr gibt, kannst Du gemütlich durch die Gassen schlendern. Kleine Boutiquen laden zum Shoppen ein und in typische Tavernen lässt es sich gut Essen. Nicht zu Letzt kannst Du hier sogar den Ginja trinken. Der Kirchlikör ist schließlich das zweitbeliebteste (nach Porto) alkoholische Getränk und stammt aus der Region um Obidos.
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Liebe Mandy,
toller Artikel, der Lust auf blauen Himmel, Sonne und Reisen weckt. Ich liebe solche kleinen alten Städte…vor allem, wenn es dann noch diese tollen blauen Fliesen gibt. Ich war ja noch nie in Portugal, kenne die „azulejos“, wie sie dort heißen, aber aus Andalusien und Madrid.
„Ginja“ kenne ich auch nicht, klingt aber sehr verlockend. Werde ich mir merken!
Viele Grüße,
Sandra
Portugal muss auf jeden Fall auf Deine Liste liebe Sandra! Danke für Dein Kommentar. Beste Grüße, Mandy
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